Gespächskreis
Zum Gesprächskreis wird am 2. und 4. Dienstag im Monat eingeladen.
Von 19.30 - 21 Uhr treffen sich Interessierte im Gemeindehaus.
Lieblingsgedanken
24.Juni 2025
„Lieblingsgedanken“ aus dem Buch „Glaubenssätze“ von Thomas Schleiff.
Je kürzer, desto länger. Je kürzer ein Satz ist, desto mehr prägt er sich ein und desto länger denkt man über ihn nach.
Steffi Jones (Sportlerin):
Ich weiß, dass es jemanden gibt, der auf mich und meine Familie aufpaßt. Ich bin mal haarscharf an einem schlimmen Autounfall vorbeigeschrammt: Da habe ich gedankt: Lieber Gott, vielen Dank. Das ist gut ausgegangen.
- Wenn mich was ärgert, denke ich an eine Situation, bei der ich eine ähnliche Erfahrung gemacht habe.
- Bin ins Stolpern gekommen, mit Kind auf dem Arm, bzw. dabei. In dem Moment, da ich gefallen bin, dachte ich, das Kind ist tot. Doch es war ihm gar nichts passiert.
- Mit Kind auf dem Fahrrad unterwegs. Das Fahrrad angehalten, aufgestellt, sich einem anderem Menschen zugewandt. Fahrrad fällt um, Kind noch auf dem Kindersitz. Dem Kind ist nichts passiert, obzwar kein Helm und auf die gepflasterte Auffahrt gefallen.
- Kind vom Kindergarten abgeholt. Kind quengelt. Auf der Heimfahrt in einer Kurve Kontrolle übers Auto verloren. Böschung runter. Auto rutscht ganz sanft in den Matsch. Soldaten haben angehalten und uns rausgezogen. Mein Mann hat - trotzdem das Auto für ihn „heilig“ war - nicht geschimpft.
- Aufpassen bedeutet nicht, dass nie etwas passiert.
Ralph Emerson (amerikanischer Essayist aus dem 19.Jahrh.):
Auch die Augen haben ihr täglich Brot: der Himmel.
- Ich bin schon froh, wenn ich die Augen morgens aufmachen kann.
- Meint er das leibliche Schauen oder geht er tiefer?
- Er meint das irdische Sehen.
- Mein Auge freut sich an meinem Kontrabass, der ein besonderes Braun hat. Wenn die Sonne auf ihn scheint, leuchtet er besonders schön.
- Denke an einen Maler, der hunderte Male ein Glas mit Wasser darin gemalt hat. Immer anders.
Oda Jaune (eine Malerin):
Auch wenn man nur für ein paar Minuten leben würde, nur um das Licht zu sehen, dann hätte sich sich schon gelohnt.
- Meint diese Person das Sonnenlicht oder Jesus?
- Das Sonnenlicht.
- Licht steht eh für mehr als das Sonnenlicht.
- Es gibt solche Momente, in denen man denkt: Wenn’s nur das war, ist es genug.
- Die Enkelin hat tauchen gelernt. Gelang vielmals nicht. Aber einmal dann doch. Diese strahlenden Augen vergesse ich nicht.
- Besuch von Enkelin und ihrer Mutter. Kind im Auto eingeschlafen. Nach der Ankunft wacht es irgendwann auf. Sieht mich. Opa! Das war ein besonderer Moment. Tochter meinte: Das reicht für die ganze Woche.
- Vor kurzem im Fernseh ein Sportler. Mit 12 blind geworden. „Ich bin dankbar dafür, dass ich das Licht sehen konnte - und die Farben.“ Reporter: Bist du nicht verärgert, dass das nicht mehr möglich ist? Sportler: Nein, ich bin für das dankbar, was ich mal sehen konnte.
- Mancher Erblindete sagt: Blind sein ist schlimm, viel schlimmer wäre, ich hätte die Farben nie gesehen.
- Wer blind geboren wurde, kann wohl die Farben erspüren.
- Ein mit 4 Jahren erblindeter Telefonist hat Farben erspürt. Er sagte: das ist rot, das ist grün, usw. Wir haben uns gewundert, woher er das weiß. Er hat die Farben erfühlt.
- Farben haben Schwingungen.
- Wie Musik. Farbe und Musik – gehören zusammen.
- Der Dirigent Wilhelm Furtwängler bei einer Probe: Spielen Sie diesen Takt etwas gelber.
- Ein Kind bei Gewitter: Wenn es blitzt, kann man das Licht Gottes sehen.
Eduard Mörike (Theologe und Dichter):
Das ist die große Stille, die über Stürmen siegt, dass eines Menschen Wille in Gottes Willen liegt.
- Passendes Wort zur Sturmstillung. Paßt, auch wenn das Wunder nicht so geschehen sein sollte, wie berichtet. Geht darum, ob Gott das kann. Ja, er kann es. Ob er es in jedem Fall tut, ist eine andere Frage.
- Andere Assoziation: Nach dem Tod meines Partners gab es ganz viele Stürme. Wenn ich aber darin Gottes Wille sehe und akzeptiere, dann kehrt Stille ein.
- Und wenn das Vertrauen da ist, dass, wenn es Gottes Wille ist, alles gut ist.
- Es gibt schon Zumutungen, die schwer zu tragen sind.
Talmud (Sammlung jüdischer Schriften):
Über jedem Grashalm beugt sich ein Engel und flüstert ihm zu: Wachse, wachse!
- Ausdruck dafür, dass das Wachstum von woanders her kommt.
- Auf einem Quadratmeter Fußballrasen wachsen 40.000 Grashalme. Auf einem ganzen Fußballfeld 200 Millionen. Wenn jeder Grashalm seinen eigenen Engel hat …
- Mutti, wie wachse ich eigentlich? Die Mutter: Man wächst nur im Schlaf. Das sollte animieren, zu Bett zu gehen.
- Wachsen und Gedeihen steht in des Himmels Hand.
- Ich schaue auf den grünen Rasen und danke Gott.
- Zur Zeit der alten Kirche haben sich Theologen darüber gestritten, wieviele Engel auf einer Nadelspitze Platz haben. Dahinter steckt, dass das Geistige/Geistliche nicht in Kategorien des Leiblichen gefaßt werden kann.
Peter Moosleitner (Wissenschaftsjournalist, Zeitschrift 'Das interessante Magazin'):
Vor etwa 16 Milliarden Jahren fand der Urknall statt. Da herrschten solche Bedingungen, dass das ganze Weltall auf einer Nadelspitze gebündelt war. Und dieser Punkt hat sich ausgedehnt. Wer oder was soll das sein, ein Wesen, das fähig wäre, das Universum auf eine Nadelspitze zu setzen, wenn nicht Gott?
- Ein tief religiöses Bild.
- Widerspruch: Der Allmächtige braucht keine Nadelspitze.
- Ist dennoch ein schönes Bild. Urknall darf man nicht negativ sehen. Als diee Theorie aufkam, hat die Welt aufgeatmet, nämlich, dass gleichsam belegt wurde, dass alles geschaffen wurde. Denn durch die griechische Philosophie ging man bis dahin davon aus, dass die Welt/Materie schon immer da war.
- leider hat sich aber die Urknallhypothese dahingehend entwickelt, dass Gott gleichsam abgeschafft wurde.
- Geschichte von Tolkien in „Das Silmarillion“ (Weltenschöpfung): Gott macht Musik und bringt sie den Engeln bei. Daraus entsteht die Welt. Einige Engel bleiben bei Gott, andere verlassen ihn.
Peter Gan (Schriftsteller):
Ach niemand weiß, selbst wenn er alle Bücher liest, ob er im Tod die Augen öffnet oder schließt.
- Erst schließt man die Augen, dann gehen sie über.
- Pflege bei Gesprächen zu sagen – wenn über das Sterben und Hoffnung danach gesprochen wird und das Gegenüber ein Danach leugnet - : Sie werden Augen machen.
- Film „The Chosen“: Aufpassen, dass man im Tod nicht entschläft.
- Hat man das in der Hand?
- Eine Bekannte über ihrem Verstorbenen: Tage davor hatte er einen anderen Blick.
- Ist wohl in jedem Menschen drinnen. Gleichwohl nimmt das nicht mehr jeder wahr, weil auf das Materielle fixiert.
Johann Sebastian Bach (Komponist):
Wo ich hingehe, da werde ich schönere Farben sehen und die Musik hören, von der, du und ich, nur geträumt haben und schauen wird mein Auge den Herrn selbst.
- Man nimmt die Vorstellungen von hier mit, aber sie werden dort übertroffen. Wir werden Töne und Farben hören und sehen. Das Irdische wird nicht negiert. Man kann eine Vorstellung vom Himmel haben.
- EG 148 von Johann Walter, 16.Jahrh. – viele Bilder aus dieser Welt, um das Unvorstellbare zu umschreiben.
1) Herzlich tut mich erfreuen die liebe Sommerzeit,
wenn Gott wird schön erneuen alles zur Ewigkeit.
Den Himmel und die Erde wird Gott neu schaffen gar,
all Kreatur soll werden ganz herrlich, schön und klar.
2) Kein Zung kann je erreichen die ewig Schönheit groß;
man kann's mit nichts vergleichen, die Wort sind viel zu bloß.
Drum müssen wir solchs sparen bis an den Jüngsten Tag;
dann wollen wir erfahren, was Gott ist und vermag.
3) Da werden wir mit Freuden den Heiland schauen an,
der durch sein Blut und Leiden den Himmel aufgetan,
die lieben Patriarchen, Propheten allzumal,
die Märt'rer und Apostel bei ihm in großer Zahl.
4) Also wird Gott erlösen uns gar von aller Not,
vom Teufel, allem Bösen, von Trübsal, Angst und Spott,
von Trauern, Weh und Klagen, von Krankheit, Schmerz und Leid,
von Schwermut, Sorg und Zagen, von aller bösen Zeit.
5) Er wird uns fröhlich leiten ins ewig Paradeis,
die Hochzeit zu bereiten zu seinem Lob und Preis.
Da wird sein Freud und Wonne in rechter Lieb und Treu
aus Gottes Schatz und Bronne und täglich werden neu.
6) Da wird man hören klingen die rechten Saitenspiel,
die Musikkunst wird bringen in Gott der Freuden viel,
die Engel werden singen, all Heilgen Gottes gleich
mit himmelischen Zungen ewig in Gottes Reich.
7) Mit Gott wir werden halten das ewig Abendmahl,
die Speis wird nicht veralten auf Gottes Tisch und Saal;
wir werden Früchte essen vom Baum des Lebens stets,
vom Brunn der Lebensflüsse trinken zugleich mit Gott.
8) Wir werden stets mit Schalle vor Gottes Stuhl und Thron
mit Freuden singen alle ein neues Lied gar schön:
"Lob, Ehr, Preis, Kraft und Stärke Gott Vater und dem Sohn,
des Heilgen Geistes Werke sei Lob und Dank getan."
9) Ach Herr, durch deine Güte führ mich auf rechter Bahn;
Herr Christ, mich wohl behüte, sonst möcht ich irregahn.
Halt mich im Glauben feste in dieser bösen Zeit,
hilf, dass ich mich stets rüste zur ewgen Hochzeitsfreud.
- Wir können uns darauf freuen, weil wir ein Bild davon haben.
- Erhöhung und Verklärung dieser Kreatur.